Virtueller Rundgang
Starten Sie jetzt einen virtuellen Rundgang im Atelier des Künstlers Ernst von Hopffgarten:
Virtueller Rundgang Künstlerische Werkstätten Trebel
(Der Link führt auf die externe Webseite von blitzwerk.de)
Starten Sie jetzt einen virtuellen Rundgang im Atelier des Künstlers Ernst von Hopffgarten:
Virtueller Rundgang Künstlerische Werkstätten Trebel
(Der Link führt auf die externe Webseite von blitzwerk.de)
»Die radierte Linie ist die Linie par excellence, und die Radierung das Ideal der Schwarzweißkunst«, heißt es in einem Handbuch für Kupferstichsammler aus dem Jahr 1922.
Mit seinem jüngsten Zyklus ist Ernst von Hopffgarten das auf eine sehr überraschende Weise geglückt. Ohne die »Linie par excellence« zu verlassen, führt er ein völlig neues Struktur-Konzept vor. Innerhalb seiner Zyklen mit Radierungen markieren die »Variationen in G« damit einen unerwarteten Paradigmenwechsel.
Das dieser dramatischen Entwicklung zugrunde liegende Motiv der »Variationen in G« ist von raffinierter Schlichtheit. Bemerkenswert und beeindruckend, wie von Hopffgarten aus diesem kargen Einstieg die dramatische Ereignisfülle der 30 Variationen des Zyklus entwickelt. Ganz offensichtlich ist die Ouvertüre zu den Radierungen doch nicht so karg, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Dabei zeigt sie nichts als die beiden für den Zyklus entscheidenden Elemente. Eine horizontale Linie, eher ein poetischer Gedanke als eine geometrische Figur, und wenige kleine Rechtecke, Elementarteilchen, die sich an die Linie schmiegen. Fast verloren steht diese Zeichenkombination in dem weiten Bildraum und verwandelt ihn so in ein unsichtbares aber spürbares Spannungsfeld.
Im Laufe des Zyklus erfährt die Linie erstaunliche Veränderungen. Sie verdoppelt und verdreifacht sich, wird unterbrochen, scheint sich hin und wieder ganz aufzulösen und nimmt dann wieder an Volumen zu. Sie startet nahezu unscheinbar lichtgrau, wird auf dem Höhepunkt des Zyklus tief schwarz und verschwindet am Ende wieder in dem Farbton, der mehr ahnbar als sichtbar ist. Die Positionen der Elementarteilchen sind von den Linienvariationen abhängig. Zunächst hängen sie noch fest an dieser Basis, dann lösen sie sich, schwärmen aus, vermehren sich, irrlichtern richtungslos durch den Raum, bis sie sich zum Ende hin wieder zusammentun, zu ihrer Linie zurück finden und mit ihr verschwinden wie sie gekommen sind.
Bei Gottfried Benn ist zu lesen: »Es gehört zum Wesen der Kunst, Fragen offen zu lassen.« Wie schön. Denn das heißt, dass uns die Bilderfülle von Ernst von Hopffgartens »Variationen in G« noch lange beschäftigen wird, um Antworten zu finden.
Nicolaus Neumann im September 2017
Ehemaliger Textchef des Hamburger Kunstmagazins »ART«
Der Cellist Ulrich Maiß hat das Stück „...dahinter: die Ruhe“ für Elektronik mit Violoncello komponiert. Die Uraufführung fand am 1. September 2018 in den Künstlerischen Werkstätten Trebel statt. www.cellectric.de
Der Cellist Matthias Lorenz hat alle 32 Blätter des Zyklus für Violoncello umgesetzt. Die Uraufführung fand am 7. April 2019 in den Künstlerischen Werkstätten Trebel statt. www.matlorenz.de
Der Komponist Clemens von Reusner wurde zu seinem 8-kanaligen elektroakustischen Werk "Ideale Landschaft Nr. 6" (2020) angeregt durch das Blatt Nr. 6. www.cvr-net.de